Reportagen
Rheinfelden Tour 2022
An dem leicht grauen Novembermorgen packen zehn Wanderruderer und –
innen ihre bunten Schwimmsäcke in den Rhyschregg und den Wältebummler
um nach Rheinfelden zu fahren.
Packliste: ID, Euro, Schwimmweste, Haken, Getränke, Muffins, Regenschutz,
wurde ab Augst als Windschutz benötigt, dort weht ein anderer Wind,
Ersatzkleider (Gerüchten zu Folge könnte das Aussteigen im Wasser enden).
Alles wasserfest einpacken, nicht nur wegen möglichem Kentern, sondern
gegen Spritzer.
Die Neun-Uhr-Morgenstimmung und das Wasser sind ruhig, keine anderen
Boote oder Schiffe und nur selten leichte Wellen. Das Wasser ist meistens
spiegelglatt.
Die Strecke bis Augst ist allen wohl bekannt. Glücklich sind besonders jene, die
dank Fritz einige der kleinen, betörend blau schimmernden Eisvögel im Dickicht
entdecken.
Auf der Höhe Kieswerk will sich Emanuel nochmals beim Schleusenwart
versichern, dass der vorreservierte Slot in der Schleuse bereit ist. Wir sind
zügiger unterwegs als geplant und können direkt hineinfahren.
Eine Schleusung ist ein Erlebnis, und zieht jedes Mal eine Gruppe Zuschauer
auf der Brücke an, die uns beobachten.
Zwei C-Gigs, allein in Unterwasser der grossen Augster Schleusenkammer.
Auch wir blicken erwartungsvoll der Kammerwand empor, ob es bald losgeht.
Nicht lange, und das Wasser fliesst schäumend ein und langsam kommen die
Wellen von oben näher. Die mitgeführten Haken stellen sicher, dass die Boote
an Stelle bleiben und haken zügig Sprosse um Sprosse nach oben ein, bis das
Schütz öffnet, und die Ampel auf Grün wechselt.
Nach wenigen Schlägen legen die Boote beim Neubau des BRC an, Martin
Steiner zeigt uns das ansprechende Gebäude, wir werden herrlich von Erich
und Paula, Nicoles Eltern, mit tollem Apéro verköstigt.
Der kühle Wind am Steg und ein BRC-Zweier drängen zur Weiterfahrt.
Herbstlich bunte Wälder säumen den Rhein, und in den zahlreichen
Bootshafen bleiben die Motorboote zum Glück lieber an Land. Für uns
bedeutet das Freie Fahrt!
Alles läuft so geschmiert, sodass wir etwas früher in Rheinfelden stranden. Da
es keinen Steg hat, legt der Wältebummler am Strand an, und eine um den
anderen krabbeln über den Bug an Land. Der Rhyschregg versucht es lieber an
der Seite via Ufer-Befestigung. Mit gegenseitiger Hilfe schaffen es alle trocken
aus dem Boot.
Im Ristorante Da Giacomo werden wir freundlich begrüsst und schnell mit
Getränken und feinem Essen versorgt. Gnocchi, Pizza, Tagliatelle alla Cozze, die
meisten Bäuche sind voll, bei einzelnen passt noch luftiges Tiramisu rein.
Durab starten wir entsprechend etwas gemächlicher im Verdauungsmodus,
und jene, die das erste Mal so weit rudern, können die Kräfte bestens
einteilen.
Bereits in der Schleuse talwärts finden wir: Das sollten wir häufiger machen!
Und runter geht alles schneller.
Danke an die Steuermänner und -Frauen, die Verköstigung, die vielen
freudigen Lacher und Emanuel fürs Möglichmachen.
Michèle