Durab 2021

 

Am Samstagmittag, bei bestem Wetter ging es los, Durab bis zum Dreiländereck, dem Stammplatz vom Ruderclub Schleppi. Schleppi, lud ein und ein Achter sowie drei Doppel-Vierer mit Steuermann folgten dem Ruf Richtung Norden.

Der Slot für die Schleusung war gebucht, die Boote lagen am Steg, jetzt hiess es „Mannschaft steigt ein“ und ab ging es bis ins Oberwasser der Schleuse. Eine gewisse Spannung war dem ein oder anderen Besatzungsmitglied anzumerken, waren doch noch längst nicht alle erfahren, im Schleusungsprozess, zumal in einer Schleuse dieser Dimension. Aber bevor sich uns das Obertor öffnen sollte, verging eine geraume Zeit zwischen Hoffen und Bangen, dass a) im Schleppi die Würste nicht kalt werden und b) derweil in der Schleuse kein Schubschiff stromauf befördert würde, dem es dann im Kanal auszuweichen gälte. Aber es kam alles viel harmloser. Als sich nach ca. 45-minütiger Wartezeit das Schleusentor öffnete, tuckerten zwei kleine Motorboote bergan und gaben die Schleusenkammer endlich frei, um Durab geschleust zu werden. Die mit Schleusenhaken ausgerüsteten Doppel-Vierer hingen sich an die Leitern, der Achter wurde vom Schleusenwart freundlich auf ebensolche Sicherung hingewiesen. Nur dass der Achter keinen Schleusenhaken an Bord hatte, dafür wurde dieser aber vom Junioren-Trainer, die Ruhe in Person, gesteuert, der seine Mannschaft exakt durch die Mitte der 190m langen und 12m breiten Schleusenkammer lotste und durch ruhige Befehle das Boot perfekt ausrichten lies. Der Strömung weitestgehend widerstehend kamen alle Boote gut im Unterwasser an, das gewaltige Tor öffnete sich gegen Basel und gab den Blick auf eine beeindruckende Kulisse frei und die erste Hürde war genommen!

Den Durab stellt man sich aus der 163km-Perspektive ja ziemlich gemütlich vor, doch der Freizeit-Verkehr mit Rhein-Taxi, Wake-Board und anderen Hobby-Kapitänen wühlte das Wasser doch recht auf, so dass die Konzentration im Boot liegen musste und die Augen kaum Zeit für die ufersäumende Stadt Basel, für’s Sightseeing hatten. Nach der Passage von Schwarzwald-, Wettstein- Mittlerer-, Johanniter- und Dreirosenbrücke und mit gut einstündiger Verspätung war dann der Empfang im Schleppi ausgesprochen herzlich. Der Grill war vorgeheizt, das Buffett war parat, nun wurden noch die Dankesreden, Gegeneinladungen und Grussworte bachauf und bachab gesprochen und dann labten sich die hungrigen Junioren und die durstigen Senioren an den feinen Speisen. Schleppi und Blauweiss, das ist eine lange Geschichte, die hier allenfalls an anderer Stelle niedergeschrieben werden sollte. Dann, ein letztes Stück vom feinen Pflaumenkuchen und die Mannschaften mussten wieder an die Boote, denn es galt, um 16:25 den Slot am unteren Schleusentor zu erreichen. Den Weg nach oben teilten wir uns die Schleusenkammer mit drei Motorbooten. Nachdem jedes Boot seinen Platz an der Wand gefunden hatte, nur der Achter lag wieder in der Mitte, schloss sich das untere Tor vor unseren Augen und gespannt warteten wir auf das Getöse der von oben einlaufenden Fluten. Doch es sollte ganz anders kommen. Die Technik der Schleusentore macht es dem Schleusenwart möglich, das einlaufende Wasser derart zu drosseln, dass das Hochschleusen zwar reichliche 35 Minuten dauerte, sich dafür aber seicht wie ein Flachwasserufer anfühlte. Mit steigendem Wasserstand lies die Spannung des ein oder anderen Besatzungsmitglieds nach, der Himmel wurde wieder weit und vorwärts geht es Richtung Heimatsteg. Am Steg dann die hartgesottenen Sonnenanbeter, die sich auch von einem anlandenden Riemen-getrieben Achter nicht aufschrecken liessen und etwas Unverständnis zeigten, weshalb die Besatzung so rumschrie (um sich bemerkbar zu machen). Dank des zielgenauen Steuerns von Steuerfrauen und -männern gelangten dann alle wieder an Land und balancierten die Boote kopfüber durch die vollbelegte Wiese am Steg zurück zum Bootshaus.

Es war ein spannend-aufregender, Generationen und Clubs verbindender Durab-Ausflug. Herzlichen Dank an unseren Organisator Emanuel und an Johannes mit seiner Schleppi-Crew.

Bis zum nächsten Durab.
Julia