Reportagen
BaselHead – Ein Rennen, das bleibt
Der Tag war gekommen, auf den wir wochenlang hingearbeitet hatten.
Der Frauen-Achter hatte ein Ziel: Das Beste aus uns herausholen und mit Teamgeist durch den Basel Head gleiten. Gemeinsam mit Marc konnten wir uns mental, technisch und körperlich top vorbereiten, aber die Aufregung liess trotzdem nicht lange auf sich warten.
Meine Nächte vor dem Rennen waren voller „Worst Case“-Szenarien – Schlaf? Fehlanzeige. Aber zum Glück hatte unser traditioneller Pasta-Plausch am Vorabend eine magische Wirkung: Aus Angst wurde Vorfreude.
Als Heimteam fühlten wir uns geehrt, auf unserem Rhein gegen internationale Boote anzutreten. Beim Riggern warfen wir neugierige Blicke auf die Konkurrenz, aber spätestens beim gemeinsamen Zopf-Frühstück mit Honig, gespendet von Karin, waren wir wieder ganz bei uns.
Die erste Trainingseinheit lief allerdings… sagen wir mal: ausbaufähig. Doch wie heißt es so schön? Wenn die Generalprobe misslingt, wird die Premiere ein Erfolg?! Oder so.
Dann ging es los. Nach einigen motivierenden Worten trugen wir unser Boot wie in einer epischen Zeitlupenszene im Film zum Wasser. Dort wurden wir von dem wackligen Steg auf die Probe gestellt, doch mit Würde stiegen wir ins Boot.
Der Start rückte näher, und plötzlich der Schock: Die Cox-Box war ausgefallen. Claudius, unser Steuermann, war stumm. Kurze Panik, dann Konzentration: Wir mussten uns jetzt aufeinander verlassen. Mit maximalem Beinstoss ging es über die Startlinie, begleitet nur vom Rhythmus unserer Ruder und den Rufen am Ufer. Ein großartiges Gefühl, wie ich es noch nicht kannte.
Die größte Herausforderung war die Wende. Die Schwarzwaldbrücke kam näher und zwei Boote zogen bereits an uns vorbei, aber wir hatten ein Ziel: Das nächste Boot nicht vor der Wende überholen lassen. Souverän meisterten wir die Wende und schoben uns vom anderen Boot weg.
Nun stand uns das letzte zähe Viertel bevor. Die Beine brannten, aber unsere Stimmen wurden lauter: Push, push! Jeder Schlag war ein Zeichen, dass wir gemeinsam durchhalten.
Am Ende überquerten wir die Ziellinie mit einem letzten, kraftvollen Stoss – müde, aber stolz. Das Rennen war voller neuer Herausforderungen, die wir als Team gemeistert haben. Genauso wichtig war die unglaubliche Unterstützung vom Ufer.
Dieses Erlebnis bleibt für mich unvergesslich. ❤
–>Zu den Bildern<–
/LP